Tagespflege als Entlastung für Familien - Bürgermeister Dr. Olaf Heinrich besichtigt neue Rosenium Tagespflegeeinrichtung - Stadt Freyung

Tagespflege als Entlastung für Familien - Bürgermeister Dr. Olaf Heinrich besichtigt neue Rosenium Tagespflegeeinrichtung

Die Betreuung pflegebedürftiger Angehöriger zuhause bedeutet für die Familien auf Dauer häufig eine große Belastung. Genau dann kann die Tagespflege, bei der Senioren tagsüber betreut werden, eine Entlastung sein. Das Gute daran: Diese Kosten werden von den Kassen übernommen, es steht je nach Pflegegrad ein eigenes Budget zwischen 700 und 2.000 Euro im Monat dafür zur Verfügung. „Die ambulanten Leistungen zuhause bleiben aber zusätzlich erhalten“, erklärt der Leiter der Geschäftsstelle, Alexander Schmidbauer. Während man bei einem stationären Heimaufenthalt selbst einen hohen Eigenanteil leisten muss, liegt dieser bei der Tagespflege bei gerade einmal 25 Euro am Tag. So können Senioren länger zuhause versorgt und betreut werden. 

Weil es betroffene Familien sehr entlastet, war es auch der Wunsch des seniorenpolitischen Arbeitskreises des Stadtrates in Freyung, dass in der Kreisstadt eine ambulante Tagespflege entstehen solle. Die Rosenium GmbH hat das nun realisiert und im Waldvereinsweg eine solche Einrichtung eröffnet. Vier Wohnungen wurden in dem Neubau zu einer großen gemeinsamen Einheit verbunden, die nun seit Anfang September von den ersten Patienten genutzt wird. Sie kommen aus den Nachbargemeinden, aus Ringelai und Hohenau, aus Harsdorf und Schönbrunn am Lusen – und sie haben bereits Freundschaften geschlossen. 

„Im Bus hat schon jeder seinen Platz und alle warten freudig, bis der Nächste zusteigt“, erzählt Melanie Lenz, die leitende Pflegefachkraft. Derzeit sind an zwei Tagen im Schnitt sechs Personen in der Tagespflege, für bis zu 16 ist Platz und das Angebot wird je nach Nachfrage auf weitere Tage ausgeweitet. Die Patienten werden mit dem Fahrdienst am Morgen abgeholt, verbringen den Vormittag zusammen, machen etwa Gedächtnistraining und Gymnastik, kochen und essen gemeinsam, machen Mittagspause, lesen Zeitung, singen oder sitzen zum Kaffeekränzchen zusammen bis es gegen 16 Uhr wieder zurück in die eigenen vier Wände geht. „Wir haben viele verschiedene Aufenthalts- und Ruhebereiche – die einen können schafkopfen während die anderen ein Damenkränzchen halten oder sich auf den Balkon setzen“, erklärt Alexander Schmidbauer. „Außerdem werden viele Aktivitäten gemeinsam gemacht, um spielerisch die körperlichen, geistigen und sozialen Fähigkeiten zu fördern“, erklärt Michael Schmid, Pflegedienstleitung ambulanter Dienst der Rosenium GmbH. 

Die Gesellschaft anderer und die neuen Kontakte tue den Senioren gut. „Ihre Selbstständigkeit bleibt länger erhalten, sie sind gefordert, die soziale Interaktion ist sehr wichtig.“ In Freyung ist das die einzige Einrichtung dieser Art. „Wir sind sehr glücklich, dass es so schnell ging. Es ist ein Gewinn, dass es dieses zusätzliche Angebot nun gibt – gerade für pflegende Angehörige, die so etwas Entlastung haben“, findet Bürgermeister Dr. Olaf Heinrich. Doch auch beim Pflegepersonal sind solche Stellen beliebt, bedeutet ein Arbeitsplatz in der Tagespflege doch planbare Arbeitszeiten ohne Nacht- oder Wochenendschichten. 

„Nun hoffen wir, dass sich das neue Angebot herumspricht und von den Betroffenen auch angenommen wird“, so Heinrich. „Man sieht es den Senioren richtig an, wie gut es ihnen tut, hier zusammen zu sitzen und Zeit miteinander zu verbringen.“ Und Melanie Lenz konnte nach der kurzen Zeit auch schon berichten, wie froh auch die Angehörigen sind, wenn sie sehen, dass ihre Lieben am Abend gut gelaunt und voller neuer Eindrücke wieder nach Hause zurückkommen. 

BU: Dr. Olaf Heinrich (r.) wurde von Alexander Schmidbauer, Michael Schmid und Melanie Lenz (hi.v.l.) durch die Tagespflege geführt, wo bereits die ersten Patienten tagsüber betreut werden. Foto: Stadt Freyung

 

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